„tab stellt sich vor“bearbeiten
„Lasst mich den Löwen auch spielen!“
Liebevoll karikierte William Shakespeare in seinem Sommernachtstraum mit diesem Ausspruch die Leidenschaft des Schauspielers nach immer neuen und immer anderen und immer außergewöhnlicheren Rollen. Eine Leidenschaft, die Amateure und Profis teilen.
Schauspielerei – das bedeutet immer auch, ein wenig verrückt zu sein. So kam es, dass sich 1995 eine Gruppe von Theaterfreunden zusammentat, die genau das wollten: Den Löwen auch spielen. Und die genau das waren: Ein bisschen verrückt. Tja, und das war die Geburtsstunde des theater am bach, kurz tab genannt.
Man kann schon von einer Erfolgsgeschichte reden, denn das tab hat seit seiner Gründung vieles auf die Beine gestellt.
Experimentierfreudige Amateurbühne
Das tab versteht sich als Amateurbühne, die sich der großen und kleinen Bühnenkunst verschrieben hat, die immer wieder experimentiert und neue Wege geht und sich immer wieder ein bisschen neu erfindet.
So liest sich auch die Liste der bisherigen Stücke und ihrer Autoren sehr illuster: Kriminalstücke wie „Cards on The Table“ (Agatha Christie) wechseln ab mit Komödien wie „Gerüchte, Gerüchte“ (Neil Simon) oder Schwänken z.B. „Hier sind Sie richtig“ (Camoletti). Auch ernst geht es zu, wie das Stück von Edward Bond „Die See“ zeigte. Jährlich produziert das tab mindestens eine abendfüllende Produktion, in der die ambitionierten Schauspieler/innen zeigen, was so alles in ihnen steckt und wie wandlungsfähig sie sind.
Große Freilichtstücke
Ein weiteres wichtiges Standbein des tab sind die großen Freichlichtstücke, deren Spannbreite von „Mirandolina“ (Goldoni), „Der zerbrochene Krug“ (Heinrich von Kleist)und „Schwed` im Land“ über „Jedermann“ (Hugo von Hofmannsthal) und „Der eingebildete Kranke“ (Moliere) bis hin zur Shakespeare-Komödie „Viel Lärm um Nichts“ reichen. Die Stücke werden sorgfältig ausgewählt und bieten dem Publikum spannende, abwechslungsreiche und auch amüsante Unterhaltung, die dabei durchaus anspruchsvoll ist. Und auch die aktuelle Produktion „Les Miserables“ (basierend auf dem Roman von Victor Hugo) verspricht spannende Theaterunterhaltung auf hohem Niveau.
Kinder-und Jugendarbeit
Nicht zu vergessen ist die ambitionierte Kinder- und Jugendarbeit des Vereins. Die „junge bühne“ brilliert ebenfalls mit einer abwechslungsreichen Palette spannender und großer Stücke, von denen „Turandot“, „Scrooge“, „Robin Hood“ und „Peterson und Findus“ nur einige sind, die auch die Schüler/innen der benachbarten Schulen begeistern.
Junge Bühne wie das tab selbst legen Wert auf eine stetige Weiterentwicklung des Programms und stellen sich dabei immer neuen Herausforderungen. Gerne präsentieren sich die kleinen und großen, jungen und nicht mehr ganz so jungen Darsteller mit kleinen Stücken (Sketchen und Einaktern) auch bei anderen Veranstaltern und sind dort mit ihren Beiträgen gern gesehene Gäste.
Neue Theaterformen
Eine kleine Gruppe hat sich der besonderen Theaterform der Improvisation verschrieben. Mit ihren frechen Einfällen hat sie schon viele Zuschauer zum Lachen gebracht hat. Zu den neueren Formaten zählt ebenfalls das Krimidinner, bei dem die Kulinarik mit spannend-unterhaltsamer Darstellkunst und Improvisation ganz nah am Zuschauer ist.
Vereinsinterne Fortbildungen, Fortbildungen der Vereinsmitglieder durch externe Anbieter und auch Lernangebote für Kinder und Jugendliche im Rahmen schulischer Projektwochen oder Ferienfreizeiten gehören zu den Angeboten des tab.
Als besonders erfolgreich hat sich die Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis Elz erwiesen, die vor allem die Realisierung der großen Kinderstücke ermöglicht hat. Sie verweist wie viele andere Aktivitäten (z. B. Lebende Weihnachtskrippe) auf die lebendige Verbundenheit der Gemeinde zum Verein.
Kreative Köpfe hinter der Bühne
Dabei bietet das tab und die junge bühne nicht nur Darstellern ein breites Betätigungsfeld. Vielmehr ist sie auch die Wirkungsstätte für viele kreative Köpfe, die Kostüme, Frisuren und Masken erstellen, für die Bühnentechnik sorgen, die Bühne ausstatten und gestalten, die Werbung machen und die Logistik und die Organisation der Veranstaltungen übernehmen.
Klar, dass dabei Freundschaften entstehen. Eine Theaterproduktion, egal ob groß oder klein, ist immer ein Gemeinschaftserlebnis, ist etwas, wo man zusammen etwas erlebt und erarbeitet und am Ende das Produkt, die Produktion dem Zuschauer präsentiert: mit Freude, mit Lampenfieber, mit der bangen Frage, ob es denn ankommt, das neue Stück. Der Applaus der Zuschauer ist dann das Zeichen, dass sich die Mühe gelohnt hat.
Applaus ist der schönste Lohn der Schauspieler und wir dürfen sagen: Das tab und die junge bühne sind bislang reichlich belohnt worden. Toitoitoi, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Wir jedenfalls tun mit Herzblut und Begeisterung alles dafür.