Nach unseren ersten „kleineren“ Auftritten dieses Jahres folgt mit „Frau Müller muss weg“ auch endlich wieder ein neues großes Theaterstück im Bürgerhaus Elz. Bei dieser eigenen Interpretation des bekannten Theater- und Kinoerfolges, werden keine Lachmuskeln geschont. Das Stück ist für Jung und Alt. Dabei ist es egal ob man sich mit dem Schulwahnsinn als Elternteil, als SchülerIn oder als LehrerIn identifizieren kann.
Alle Informationen zu den Aufführungsterminen und dem Vorverkauf findet ihr auf dem unten stehenden Plakat. Erzählt es gerne weiter und bringt Freunde und Familie mit, bei uns ist jeder herzlich willkommen. Wir freuen uns sehr darauf euch wieder bei uns begrüßen zu dürfen!
Nach eineinhalb Jahren standen einige Darsteller vom theater am bach wieder auf der Bühne und es war ein tolles Gefühl.
Passend zur Foodtruck-Meile auf dem Elzer Rathausplatz nahm sich die Improvisationsgruppe rund um Regisseurin Genia Gütter dem Thema an und begegnete dem Thema Essen und Trinken auf geschichtliche und literarische Weise. „Der größte Trieb der Menschheit ist die Selbsterhaltung. Ein wesentlicher Bestandteil der Selbsterhaltung erfreut sich größter Freuden und sinnlichen Genusses.“ Dabei ist es egal, ob der Braten auf der Zunge zergeht oder es sich um französische Madleines handelt.
Dabei warfen die Darsteller einen kritischen Blick auf die Geschichte. Beim Volk der Israeliten, die die „Fleischtöpfe der Sklaverei“ für Fische verließen. Vom Philosophen Platon über Berthold Brecht oder Marcel Proust ging es bei allen berühmten Dichtern schonmal um das leibliche Wohl.
Bei all dem durfte auch nicht die Diskussion um Vater-, Mutter- oder Elternland leben oder um sie/er/ es. Nicht immer lief es da politisch korrekt ab, doch alles halb so schlimm, denn alles schmeckt am Ende besser, wenn eine Zutat nicht vergessen wird: „Aber bitte mit Sahne!“
Nach langer Zeit ohne Auftritte freut es uns, dass wir so langsam wieder ins Proben kommen und falls nichts dazwischen kommt, noch einige Termine in diesem Jahr vor uns haben. Ihr dürft gespannt sein. Erstmal ein Danke an Diamond Media Events, welches uns die Möglichkeit gab, beim Foodtruck auf der Bühne zu stehen.
Was für ein verrücktes Jahr! Eigentlich sollte die Goldhochzeit von Tante und Onkel groß gefeiert werden. Die ganze Sippschaft hat sich darauf gefreut, denn dann gibt es immer gutes Essen. Doch durch Corona ist dies nicht mehr möglich.
Dennoch soll den beiden Jubilaren ein schöner Tag organisiert werden. Und da ein persönliches Treffen nicht möglich ist, steigt die Familie auf eine Videokonferenz um. Mit welchen Hürden sie kämpfen muss und ob das mit dem Jubiläum am Ende klappt, könnt ihr im Einakter „Die Goldhochzeit“ erleben.
Mit diesem Video möchten wir uns für dieses Jahr verabschieden. Wir wünschen Euch und Euren Familien frohe, besinnliche Weihnachten sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr! Wir freuen uns sehr, uns im neuen Jahr wieder vor Ort zu begegnen.
Corona geht auch am theater am bach nicht ohne Spuren vorbei. Im Jubiläumsjahr mussten wir zweimal geplante Veranstaltungen absagen.
Umso mehr freut es uns, dass wir Unterstützung aus der Region erhalten und sagen Danke für eine Spende von der NASPA Hadamar.
25 Jahre sind wir im September alt geworden und mit mehren Veranstaltungen der unterschiedlichen Genres wollten wir dies feiern sowie die Vielfalt unserer Arbeit zeigen. Doch dann kam alles anders. Also haben wir erstmal alle geplanten Veranstaltungen abgesagt. Als im Sommer die Zahlen runtergingen, waren wir uns schnell einig, dass wir den Menschen ein kulturelles Angebot machen wollen. In kleiner Besetzung begannen wir mit den Proben zu „Frau Müller muss weg“, welches im November Premiere feiern sollte.
Zwei Wochen vor der Premiere mussten wir auch dieses Stück absagen. Und planen können wir derzeit nicht. Dies ist für den Verein, für den Zusammenhalt, aber auch für die Gesellschaft selbst nicht einfach, wenn Kultur nicht möglich ist.
Umso mehr freuen wir uns in dieser Zeit, wenn wir finanzielle Unterstützung erhalten. Daher geht unser herzlicher Dank an die NASPA Hadamar, von der wir für unsere Arbeit eine Spende von 500 Euro erhielten. Ebenfalls bedanken wir uns bei den Elzkrainern, welche uns von ihren Einnahmen zur Kirmes 200 Euro für die Jugendarbeit spendete und wir sagen Danke bei der Volksbank Elz für 250 Euro Spende unserer Arbeit.
Ebenso bedanken wir uns bei der Gemeinde Elz und dem Landkreis Limburg-Weilburg, welche die Vereine in diesen Zeiten unter die Arme greifen. Wir sind nicht weg und machen weiter! Sobald es uns möglich ist, machen wir euch ein kulturelles Angebot und nehmen euch wieder mit ins Theater.
Zu unserem großen Bedauern müssen wir die Veranstaltung absagen. Derzeit ist es uns nicht möglich, Theater zu spielen. Bleiben Sie gesund und wir hoffen auf das neue Jahr.
Die antiautoritäre Mutter wird zur victorianischen Gouvernante; Papa, sonst der beste Freund seiner Kinder, zum häuslichen Despoten; das Familienleben ist auf den Kopf gestellt; kurz: Es herrscht blanke Panik und Entsetzen. Was ist passiert? Droht der Familie das wirtschaftliche Aus, lassen sich die Eltern scheiden, müssen alle auswandern?
Nein, die Antwort ist viel einfacher und zugleich viel
schlimmer: Der hoffnungsvolle Nachwuchs ist in der vierten Klasse und soll auf die
höhere Schule und das kann selbstverständlich nur heißen: Gymnasium.
So viel steht für die ambitionierten Eltern fest. Leider
zeigen die Leistungen der lieben Kleinen ein ganz anderes Bild, und ja, auch
die Lehrerin Frau Müller meint, Haupt- und Realschulen seien auch gute
Bildungseinrichtungen für das eine oder andere Kind.
Klar, dass die Eltern bei so viel pädagogischer Inkompetenz zum
entschlossenen Gegenschlag ausholen. „Frau Müller muss weg“, ist die Devise, unter
der der Elternabend steht, auf dem man besagte Pädagogin feuern möchte. Doch
die erweist sich als widerstandsfähiger, als es die Eltern dieser temporeichen
Komödie erwartet haben.
Der Elternabend, dessen Ziel zunächst so einfach zu
erreichen schien, entwickelt sich ganz anders als gedacht und offenbart auf
amüsante Weise und in pointierten Dialogen, was „faul ist im Staate Dänemark“,
sprich: Bildungspolitik, Erziehungsmethoden, Helikoptereltern, und Burnout. Bis
zum überraschenden Ende fliegen die Fetzen und so manch braver Bildungsbürger
offenbart den Urmenschen in sich, bei dem alle Höflichkeit und Bildung aufhört,
wenn es um die eigene Brut geht.
Das Theaterstück von Lutz Hübner ist eines der zurzeit
meistgespielten Werken auf deutschsprachigen Bühnen und es spricht uns alle an,
denn jeder war mal auf der Schule und viele haben leidvoll erfahren, wie es auf
einem Elternabend zugehen kann und ein paar sind Lehrer, -pardon: Lehrer*innen.
Mit einer gehörigen Portion Frechheit und psychologischem
Blick nimmt Hübner die Schwächen von Eltern und Lehrern und des Bildungssystems
auf die Schippe, ohne jedoch den Figuren ihre Würde zu nehmen.
Die rund eineinhalb Stunden pralles bundesdeutsches Leben
mit viel Liebe zum sprachlichen Detail, mit schnellen Wechseln von einer irrwitzigen Situation zur nächsten und mit liebevoll
gestalteten Charakteren füllen nicht nur Theater vom Hamburg bis München. Das
Stück wurde auch sehr erfolgreich und mit Anke Engelke, Ken Duken und Justus
von Dohnanyi prominent besetzt verfilmt.
Das TAB bringt diesen turbulenten Elternabend, auf dem sich mehr als ein Elternteil demaskiert, coronagerecht und frech inszeniert auf die Bühne mit einem kleinen, aber feinen Ensemble und freut sich, wenn dieses aktuelle, komödiantische und zugleich durchaus kritische Stück nach langer kulturellen Pause wieder Freunde der guten Unterhaltung ins Bürgerhaus Elz zieht. Ein vergnüglicher Abend ist mit „Frau Müller muss weg“ auf jeden Fall garantiert.
Was hatten wir uns für dieses Jahr alles vorgenommen…ein Jubiläumsjahr für Jung und Alt. Die Vorfreude war riesig, sowohl bei den Darstellern und Mitgliedern als auch bei euch, unseren Zuschauern und Freunden des theater am bach. Doch die Ereignisse haben uns überrollt und alle Planungen über Bord geworfen. Der Vorstand hat somit beschlossen alle Pläne des Jahresbeginns zu canceln. Darunter fallen:
„What`s
New, Jesus“
„Romeo
und Julia mal 2“ zusammen mit unserem Sommerfest im Juni
Das Kooperationsprojekt Seniorentheater mit dem
Seniorenzentrum Elz
Das diesjährige Kinderstück „Docotor Dolittle“
Der Grund für die Absagen beruht auf den aktuellen Vorgaben des Bundes und der Länder und dient dem Schutz der Zuschauer und der Darsteller. Neben den Aufführungen selbst, sind natürlich auch, durch mögliche Einschränkungen und Versammlungsverbote, die Probenarbeiten und Vorbereitungen für größere Stücke wie „Doctor Dolittle“ oder „Romeo und Julia mal 2“ betroffen. Dies macht es uns nicht möglich die Stücke für das Jahresende in gewohnter Qualität für euch vorzubereiten. Daher haben wir uns schweren Herzens dafür entscheiden müssen, die Projekte für dieses Jahr zu streichen. Aber wie immer gilt natürlich „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“! Trotz Corona geht das Leben weiter und gerade wegen Corona möchte auch das tab wieder positiv nach vorne blicken. Daher haben wir für dieses Jahr umgeplant:
Wir sind dabei, ein kleines, aber feines
Corona-Digital-Special zu konzipieren und auf die Beine zu Stellen.
Zudem wollen wir das Jahr, wenn irgend möglich,
nicht ausklingen lassen, ohne wenigstens ein Stück auf die Bühne zu bringen.
Sollte, was wir alle hoffen, nichts dazwischenkommen, werden wir mit einem sehr
kleinen Ensemble, unter Einhaltung der nötigen Distanzregeln, eine der
erfolgreichsten deutschen Komödien Ende des Jahres im Elzer Bürgerhaus
inszenieren. Der Name der bissig turbulenten Komödie lautet: „Frau Müller muss
weg“ von Lutz Hübner und ist vor einigen Jahren, sehr prominent besetzt,
erfolgreich verfilmt worden. Ein Spaß für alle Eltern und Lehrer und solche,
die froh sind weder das eine noch das andere zu sein 😉
Wir alle hoffen natürlich, dass es keine zweite Welle geben wird und wir dieses Jahr wenigstens ein wenig Theater in dieser wahrhaft kulturarmen Zeit anbieten können. Wir wollen einfach optimistisch hoffen, dass diese außergewöhnliche Zeit, die uns so viele Zwänge auferlegt und mit Ängsten konfrontiert, eine endliche ist, und wir bald wieder, wenn auch vielleicht mit Einschränkungen oder Abstrichen, aber mit neuer Energie und Spielfreude künstlerisch kreativ werden können. Also hoffen wir, dass wir mit möglichst vielen Darstellern aus den Originalcasts von 2020 in der Spielzeit 2021 wieder voll durchstarten können. In diesem optimistischen Sinne wünschen wir euch allen:
Bleibt gesund und
freut euch auf die Zeit wenn es wieder heißt: „Vorhang auf für…“
Unser Verein wurde im Oktober 1995 gegründet und so steht für uns dieses Jahr unter dem Stern des 25-jährigen Jubiläums mit einigen interessanten Veranstaltungen.
Dies wurde bei unserer Jahreshauptversammlung klar beim Blick auf die neuen Projekte. So beschrieb die künstlerische Leiterin Genia Gütter das Jahr als „Jahr der Experimente und neuer Wege“. Bereits Ende März geht es los und das tab zeigt „What`s new Jesus?“ Mit diesem Stück möchte sich der Verein dem Leben von Jesus von der menschlichen Seite her nähern. Welcher Spielort passt da besser als die Kirche?
Romeo und Julia mal Zwei
Weiter geht es mit „Romeo und Julia mal zwei“ Ende Juni, welches in der Radfahrhalle aufgeführt wird. Im ersten Teil erlebt der Zuschauer die klassische Geschichte von Romeo und Julia, während im zweiten Teil die Frage erörtert wird, was wäre, wenn die beiden überlebt hätten. Und so haben sich die beiden zu einem zänkischen Ehepaar mit eigenem Nachwuchs entwickelt und jeder Menge Familienzwist. Gütter verspricht Tragik, aber auch jede Menge Komik. Zusätzlich wird es ein Sommerfest geben mit zahlreichen Aktivitäten wie Straßentheater, Improvisation, Workshops und Verkleiden. Mit dem Seniorenwohnzentrum findet eine Kooperation statt und das tab spielt mit den Senioren Theater. Diese Ergebnisse werden an Muttertag präsentiert. Das Jahr endet mit einem großen Stück der jungen bühne, welche die Geschichte von Dr. Dolittle, der mit den Tieren sprechen kann, auf die Bühne bringt. Auch Krimidinner und Einakter sind geplant. Also ein Jahr voll gespickt mit Theater.
Auch ein Blick zurück durfte nicht fehlen. Da steht das Freilicht „Les Miserables“ im Mittelpunkt, welches eine große Herausforderung für den Verein war und welches alle Kräfte bündelte. Nicht nur über 30 Darsteller aller Altersklassen standen auf der Bühne, sondern auch dahinter war die Realisierung nur dank zahlreicher helfender Hände möglich. Neben den Aktivitäten rund ums Theater beteiligt sich der Verein auch an verschiedenen Aktionen in der Gemeinde wie dem sauberhaften Elz oder auch an den Ferienspielen der Gemeinde.
Vorstandswahlen
Turnusmäßig fanden Wahlen statt. Genia Gütter als künstlerische Leiterin, Andreas Weier als Bühnenbauleiter sowie Marco Krelowetz als Kassierer wurden wiedergewählt. Thorben Horn stand als Projektleiter nicht mehr zur Verfügung. Für diesen Posten wurde Andre Bauer gewählt. Bürgermeister Horst Kaiser lobte die diversen Aktivitäten des Vereins sowie die gute Zusammenarbeit mit dem Kulturverein. Er sprach sein Lob für das Freilichttheater aus: „Das war eine super Reklame für das tab.“ Und er wünscht dem Verein ein erfolgreiches Jubiläumsjahr.
Ein großartiges Theaterjahr liegt hinter uns mit dem Freilichtstück „Les Miserables“ von Victor Hugo als Höhepunkt für unseren Verein. Unsere künstlerische Leiterin Genia Gütter blickt nochmal zurück.
“If all the World’s a Stage, all our Lives a Play.” Eric Woolfson
Wenn die ganze Welt eine Bühne ist, dann sind unsere Leben
die Theaterstücke, die auf dieser Bühne gespielt werden, ergänzt Eric Woolfson
das berühmte Zitat von William Shakespeare.
Als Victor Hugo einstmals seinen Roman „Les Miserables“
verfasste, konnte er nicht ahnen, dass sein Roman mehrfach verfilmt und als
Vorlage für ein Musical dienen würde. Dennoch ist es so gekommen, und das
Leben, das Lieben und das Leiden seiner Protagonisten wurde im wortwörtlichen
Sinne zu einem Theaterstück.
Und auch wir haben den Roman zum Leben erweckt und auf unsere Freilichtbühne gebracht. Es war ein großes, ein riesiges Vorhaben. Und zugleich war es eine wunderbare Herausforderung. Wir alle, die an dem Stück teilhatten, sind durch die Arbeit an diesem Projekt auch ein Stück weit verändert worden, wir sind an den Aufgaben gewachsen, wir sind als Gruppe zusammengewachsen, wir haben zusammen gelacht und auch das eine oder andere Mal geweint und auch an der einen oder anderen Stelle herzhaft geflucht. Les Miserables – das war für uns teilweise über ein Jahr gemeinsames Leben, es war unser Stück im doppelten Wortsinn (auf der Bühne und im Leben) und hat uns reich beschenkt mit Erkenntnis, mit Erfahrung, mit Freundschaften und vielem anderen mehr.
Erfolgreiches Stück
Dieses Stück war erfolgreich, es brachte uns viel Beifall und Lob. Les Miserables war unser bislang größtes Projekt, es war ein
ehrgeiziges Projekt und es war ein durchaus riskantes Projekt. Und: Es ist
geglückt!
Dass Les Miserables so erfolgreich war, lag natürlich an dem
wirklich wahnsinnig packenden Stoff. Aber es lag auch daran, dass wir
Darsteller hatten, die bereit waren, sich auf diese teilweise sperrigen und
keineswegs nur netten Charaktere einzulassen und ihnen Leben einzuhauchen. Und
dabei haben sie ihr Bestes gegeben und sind über sich hinausgewachsen. Es lag
an dem Willen und der Bereitschaft, das Ding so gut als möglich durchzuziehen.
Natürlich wissen wir und haben es auch besprochen: Es gibt immer noch Dinge,
die verbessert werden können. Doch für eine Amateurbühne dürfen wir mit Fug und
Recht sagen, dass dieses Projekt an der Messlatte ganz weit oben anzusiedeln
ist.
Last but not least lag es auch daran, dass in allen
Bereichen viele gute Geister das Ihre dazu beigetragen haben, dass sich die
Gäste wohl fühlten, und dass das Ensemble hatte, was es zur Realisation des
Stückes brauchte.
Unser „Les Miserables“ ist ein ganz eigenes Stück und kein
Abklatsch von etwas anderem. Was mich dabei stolz macht, ist, dass uns Kenner
durchaus bescheinigt haben, dass wir dem Geist Victor Hugos verpflichtet
blieben und seine Botschaft erfolgreich ins 21. Jahrhundert transportiert
haben. Ich denke, das zeigt sich auch an den Reaktionen unserer Zuschauer, die
sich in der einen oder anderen Weise in diesem Stoff wiederfanden.
Und so bleibt mir, mich zu bedanken bei all den vielen Helfer hinter den Kulissen, im Service und bei der Logistik, bei der Familie Schäfer, die uns in schwerer Zeit dennoch eine schauspielerische Heimstatt bot, bei meinen Darstellern, die mit mir die Abgründe und Höhen des Menschseins ausgelotet haben, und meinem Kreativteam Sarah, Alexandra, Michaela, Andreas, Frank, Lutz und Petra und alle deren Unterstützern und natürlich beim Vorstand. Es war im Guten und manchmal auch im Frust (man muss halt auch ehrlich sein und es gibt eben nicht immer nur eitel Sonnenschein) eine „geile Zeit“ und nicht „großes Kino“ sondern „großes Theater“!
Krimidinner zum Jahresabschluss
„Aberrr isch abe doch gar keine Auto! Oder: Krimidinner auf
Italienisch“
Inspiriert durch den wohlbekannten Werbespruch mutierten
unsere Darsteller des diesjährigen Krimidinners zu Italienern, mehr noch: zu
Mafiosi. Und das taten sie mit solcher Wahrhaftigkeit, dass unsere
Gäste sich lieber hätten vierteilen lassen statt die Beweisstücker
herauszurücken, was unsere Commissaria in nicht unerhebliche Nöte brachte. Ein Glück, dass alle hinreichend Erfahrung mit
Improvisationen haben und so die eine oder andere Klippe vom Publikum unbemerkt
perfekt umschiffen konnten.
Zum zweiten Mal also Krimidinner im Tab. In netter und
intimer Atmosphäre fanden sich 40 hungrige und abenteuerlustige Gäste ein, die
in das kriminalistische Spiel um Mord und Todschlag verwickelt wurden. Da wurde
gedroht und gemauert. Da wurde lecker gespeist (Danke auch unserer tollen
Küchenchrew) und da wurde gerätselt, wer wohl der ominöse Mörder des fiesen Don
Felipe sein könnte.
Unsere Krimidinner, so viel können wir resümieren, sind inzwischen fester Bestandteil des Repertoires des TAB geworden und finden zunehmend Freunde und Liebhaber. Daraus können wir nur folgern: „The Evil is always and everywhere“ (EAV) und es gibt noch viele Szenerien, die geradezu nach einem Krimidinner schreien. Wie wär’s zum Beispiel mit dem Wilden Westen oder einen Gruselschloss in Transsylvanien? Dazu kann ich nur eins sagen: Lasst euch überraschen!
Mit diesem kleinen Rückblick verabschieden wir das alte Jahr und freuen uns schon auf die Projekte, die in 2020 folgen werden.
Unsere künstlerische Leiterin Genia Gütter hat sich „Les Misérables“ von Victor Hugo vorgenommen und die dramaturgische Fassung geschrieben. Nachfolgend erzählt sie, was ihr das Stück bedeutet, wo die größten Herausforderungen lagen und warum sie den Schriftsteller Victor Hugo einen Platz in dem Stück eingeräumt hat.
1.Wir haben im Verein schon länger darüber gesprochen, „Les Miserables“ zu spielen. Was bedeutet das Stück für Dich?
Genia Gütter: „Les Misérables“ ist eines der Werke der großen französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts, die ich schon immer sehr gemocht habe. Hier verbindet sich Gesellschaftskritik mit lebendigen Figuren und einer spannenden Handlung. Hugo und Dumas sind da ähnlich wie in England Dickens, Hardy und Collins. Die Romane dieser Autoren wie eben Les Misérable, Der Graf von Monte Christo, David Copperfield oder Tess schreien geradezu danach, auf die Bühne gebracht zu werden. Das große Problem ist die Vielzahl der Charaktere und Spielorte und die oftmals Jahrzehnte umspannende Handlung. Außerdem braucht man dazu ein versiertes Ensemble, das sich den Herausforderungen dieser vielschichtigen Figuren stellen kann. Wir haben das Glück, genau ein solches Ensemble zu haben.
2. Was war die größte Herausforderung beim Schreiben des Stückes?
Genia Gütter: Wie ich schon eben sagte, lag eine der großen Herausforderungen darin, die komplexe Handlung, die sich letztlich im Roman über drei Jahrzehnte erstreckt, so weit zu reduzieren, dass es auf einer Bühne und an einem Theaterabend realisierbar ist, ohne dabei zu sehr zu verflachen. Wenn man einen Roman sehr ‚lieb gewonnen“ hat, ist es schwer, die Schere anzusetzen und Szene herauszunehmen, Handlungsstränge zu verbinden, Figuren auszulassen oder deren Vorgeschichte auszublenden. Darin lag die große Schwierigkeit, weshalb ich mich hauptsächlich auf die Figuren Valjean und Javert konzentriert habe. Die anderen Figuren passieren das Leben dieser beiden Protagonisten. Und so geht es ja schließlich uns allen: Menschen begegnen uns, werden eine Weile wichtig für uns, verschwinden wieder aus unserem Leben. Es gibt allerdings einige Konstanten. Und bei Jean Valjean ist die wichtigste Konstante in seinem Leben eigentlich sein Widersacher Javert. Insgesamt hat mir die Arbeit an dem Theaterstück sehr viel Freude bereitet.
3. Welches ist dein Lieblingscharakter? Welcher Charakter ging dir am schwierigsten aus der Feder?
Genia Gütter: Einen Lieblingscharakter habe ich eigentlich nicht. Natürlich habe ich riesige Sympathien für Valjean und Fantine bemitleide ich sehr.Und auch die idealistischen Studenten finde ich toll. Aber sogar Figuren wie die beiden Theanrdiers, die ja eigentlich eher unangenehme Charaktere sind, habe ich ins Herz geschlossen. Mir ist auch aufgefallen, dass ich zu den Figuren während der Probenarbeit dann noch einmal einen anderen Bezug bekommen habe, einfach, weil die Darsteller sie mit ihrer eigenen Interpretation zu einem ganz eigenen Leben erweckten.
Ein wenig schwer tat ich mich mit Inspector Javert, diesem so
kalten und unversöhnlichen Mann, der selbst eine schreckliche Kindheit hinter
sich hat und letztendlich von Valjean moralisch „entwaffnet“ wird.
Sein Ende ist folgerichtig, doch eigentlich nehme ich es ihm ein wenig übel.
Gerade in seiner Vielschichtigkeit liegt das Problem. Er ist ja eigentlich
nicht böse oder anders ausgedrückt: Er handelt „nur“ nach dem Gesetz.
Sind seine Handlungen also herzlos und brutal, so deshalb, weil er ein treuer
Erfüllungsgehilfe der Obrigkeit ist. Das haben wir in der Geschichte schon
häufig erlebt und das macht solche Menschen so schrecklich.
4. Victor Hugo ein Teil des Stückes ist eine interessante Umsetzung. Was hat dich dazu bewogen, ihn als Erzähler mit zu integrieren?
Genia Gütter: Victor Hugo als Erzähler zu integrieren hat dramaturgisch den Sinn, Handlungssprünge für den Zuschauer inhaltlich nachvollziehbar zu machen. Warum lebt die kleine Cosette bei den fremden Wirtsleuten? Was passierte mit Valjean, nachdem er dem Schornsteinfegerjungen das Geldstück gestohlen hat? Das zu erklären, brauchte der Autor viele viele Seiten. Ein Erzähler kann da mit wenigen Sätzen den Zuschauer „auf Stand“ bringen. Aber es gab auch einen wichtigen inhaltlichen Punkt, Victor Hugo höchstselbst erscheinen zu lassen: Les Misérables ist so angelegt, dass man als Leser deutlich merkt, wie sehr der Autor Anteil an dem Schicksal seiner Figuren nimmt. Hugo war ein politischer Mensch und er mischte sich ein. Er sagte, was er dachte und bezog Stellung. Das wollte ich durch die Figur des Voctor Hugo unterstreichen. Deshalb lasse ich ihn auch die „vierte Wand“ durchbrechen, d.h. mit dem Publikum interagieren, und deshalb nimmt er auch teilweise Kontakt zu den Figuren auf der Bühne auf, die er geschaffen hat.
Unser diesjähriges Stück „Les Misérables“ haben wir dem französischen Schriftsteller Victor Hugo zu verdanken.
„Les Miserables“ oder „Die Elenden“ ist das große epische Werk des französischen Romanciers Victor Hugo, dem es gelungen ist, ein pralles und lebensvolles Bild seiner Zeit zu schaffen mit all ihren Ungerechtigkeiten und Härten. Zugleich aber gelang ihm in diesem Roman ein großartiges Plädoyer für Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe. Damit ist dieses Stück ebenso modern wie zeitlos und sagt auch dem Menschen des 21. Jahrhunderts noch etwas.
Dabei hat sich unsere künstlerische Leiterin Genia Gütter nicht nur dieses großartigen Stoffes aus der Feder von Victor Hugo angenommen. Sie lässt in dem Stück Victor Hugo lebendig werden und seine eigene Geschichte erzählen. Die Figur nimmt die Besucher mit und führt sie durch die Ereignisse, leitet zwischen den einzelnen Begebenheiten über und entwirft das Bild eines Frankreiches zu Zeiten der französischen Revolution.
„Les Miserables“ ist ein in viele Sprachen übersetzter Roman, der vielfach prominent verfilmt wurde, zuletzt mit Gerard Departieu als Valjean und zugleich ist es eines der erfolgreichsten Musicals am Londoner West End, wo es seit nunmehr über 20 Jahren ununterbrochen gespielt wird. Als Musical ist es kürzlich verfilmt worden mit Hugh Jackman in der Hauptrolle.
Wir freuen uns sehr, dieses Stück ab dem 6.Juli auf der Neumühle aufzuführen. Der Kartenvorverkauf beginnt am 10.Juni.