Waldgeist gegen Müllgespenst

Im letzten Halbjahr ist das Theater neue Wege gegangen und hat an der Erlenbachschule eine Theater-AG angeboten. Mit Grundschülern der 3. Klasse erarbeiteten wir das Projekt „Waldgeist gegen Müllgespenst“, welches in der letzten Woche den anderen Grundschulklassen und den Familien präsentiert wurde.

Das Müllgespenst tanzt durch den Wald und über die Wiese und freut sich über den wachsenden Schachtelwald sowie das dunkle Öl, welches die grüne Wiese einfärbt. Der kleine Waldgeist hat Angst um seinen Wald, doch niemand scheint ihn zu hören. Nicht die Familie, die beim Picknick mehr damit beschäftigt ist, sich zu streiten, als die Natur genießen. Auch sie laden nur ihren Müll und die Essensreste im Wald ab. Auch der Jäger kümmert sich erstmal nicht darum, auch wenn sich sein Hund im Müll an der Schnauze verletzt. Er würde jemanden zum Aufräumen schicken. Und auch die vier Jungs, die zum Spielen in den Wald kommen, kümmern sich erstmal nicht um den Müll, sondern laden den eigenen Müll noch obendrauf. Das Müllgespenst frohlocket, der Waldgeist wird immer trauriger und ruft um Hilfe: „Ich bin verloren, mein Wald ist verloren!“ Auch den Wassertropfen geht es nicht gut. Sie haben sich vom Öl ganz verfärbt, sind eine stinkige Brühe. „Lieber Waldgeist, uns geht es schlecht, wir sterben an dem Gift.“ Als klare Regentropfen kamen sie aus dem Himmel und fielen auf die Erde und den Dreck. Als Regenwasser sickerten sie in den Grund und nahmen den Dreck mit, der mit der Quelle wieder an die Oberfläche kommt. Einen letzten Appell richtet der Waldgeist an die Menschen: „Stirbt der Wald, so stirbt der Mensch. Liebe Kinder, haltet den Wald rein.“
Als die vier Jungs wieder zum Wald kommen, finden sie das stinkige Wasser und fangen an, anzupacken und den Müll aufzuräumen. „Der Müll muss weg“ und aufs Recycling achten sie auch. Am Ende gibt es sogar Hilfe von den Waldarbeitern. Zwar freut es den Waldgeist, doch er bedauert es, denn bald werde neuer Müll im Walde sein.

Insgesamt haben 14 Kinder an der von Lutz Lachnit geleiteten Theater-AG teilgenommen. Für den Verein ist es ein neuer Weg, um Kinder vom Theaterspielen zu begeistern. Ein Dank an die Vereinsmitglieder, die zwischendurch das Projekt mit unterstützt haben. Ein Dank auch an die Schulleitung, die bei organisatorischen Fragen da war. Von der Schule wurde die Bitte an den Verein herangetragen, auch im nächsten Jahr eine Theater-AG anzubieten.

Rückblick Spielzeit 2022

von Genia Gütter

Der letzte Vorhang für den Sommer 2022  ist gefallen und unser diesjähriges Freilichtstück. „Ein Sommernachtstraum“ ist nun Teil der Geschichte des Vereins.

Vieles trieb uns in den Monaten vor der Premiere um: Die Sorge, ob unser neues Bühnenkonzept aufgehen könnte; Überlegungen finanzieller Art, mit denen alle Vereine zu kämpfen hatten und die stete Frage, ob wir unser Stück würden durchziehen können ohne durch Coronaerkrankungen ausgebremst zu werden. Vom bangen Blick zur Wetter-App und zum Himmel wollen wir gar nicht erst reden, denn sie sind das tägliche Brot einer Freilichtaufführung.

Aber auch das werden wir nicht vergessen: Die lustige Malaktion in Petras Partyraum, wo wir die Grundsteine für das Make-up unserer Darsteller legten, und der tolle Besuch bei „Eulenspielgel“, bei dem wir gar nicht mehr wussten, wie wir uns bei der Vielfalt der tollen Farben beim Kauf bremsen sollten. Auch die in Hinblick auf die Freilicht in Angriff genommene und erfolgreich durchgeführte Neuordnung des Fundus hat Spaß gemacht, weil so viele da gemeinsam gearbeitet haben. Da machte dann auch die Zusammenstellung der Kostüme zusammen mit Michaela doppelt so viel Freude.

Und dann natürlich die Probenarbeit: Erheblich erschwert durch die Arbeit in den Teilgruppen, da man wegen Corona nicht als Gesamtensemble proben konnte (ein Glück, dass meine Regieassistentin Sarah da immer den planerischen Überblick hatte). Und dennoch: Da setzte ein kreativer Prozess ein, dem das Stück letztlich sein Profil verdankt. Die ersten Leseproben noch digital. Doch dann die Auseinandersetzung mit dem Text, das Entschlüsseln der sprachlichen Bilder Shakespeares und die Umsetzung in unser Jahrhundert. Ich denke noch an den amüsiert-erstaunten Ausspruch eines Darstellers „Das ist aber ziemlich anzüglich, was der alte Shakespeare da geschrieben hat“.

Ja, das war es, aber es war und ist auch so viel mehr. Wie lebt der Mensch in und mit der Natur? Welchen Platz nimmt er in seiner Gesellschaft ein? Was passiert, wenn diese Schranken und Konventionen plötzlich wegfallen? Das mit leichter Hand zu schreiben, ist große Kunst. Das mit leichter Hand auf die Bühne zu bringen, ist eine Herausforderung für alle Beteiligten und eine große Verantwortung gegenüber dem Schriftsteller. Ich denke, dies ist uns gelungen. Viele kleine, nette Ideen fanden aus der Probenarbeit ihren Weg auf die Bühne (Marcos „Trililie“, um nur eines zu nennen) und das große Ganze bekam Format und Struktur. Die Darsteller befreundeten sich zunehmend mit ihren Rollen und gaben ihnen ihr Profil. Für mich eine kitzlige Phase in der Probenarbeit: Einerseits habe ich natürlich ein klares Bild von der Rolle vor Augen, doch andererseits muss ich akzeptieren, dass die Darsteller das auch haben. Dies gilt es nun, zu einem Ganzen zu formen, in dem meine Regieidee noch vorhanden ist, aber zugleich dem Gestaltungswillen der Darsteller genügend Raum zur Entfaltung geschaffen wird.

Wie schön, als dann an den Probenwochenenden wieder gemeinsam gearbeitet werden konnte und sich das Ensemble erstmals vollständig sah. Angesichts der so kurzen gemeinsamen Probezeit, war es besonders toll zu beobachten, wie gut und schnell sich eine Gemeinsamkeit einstellte.

Spaß gemacht haben auch die Fotositzungen, die so manchen Elzer auf dem Wochenendspaziergang irritiert haben dürften, wenn sie etwa unvermittelt grünlich schimmernden Waldgeistern auf ihren Gartenmauern hockend  oder im Grase lagernd begegnet sind.

Die letzte Probenwoche – heiß war es und die Mücken haben uns ziemlich genervt: Autan und Soventol wurden unsere stetigen Begleiter. Die Bühne stand, wenn ich auch Andreas mit einem zweiten Aufgang überraschte, den er, der gute Geist und kreative Kopf, binnen Tagesfrist kreierte.

Und dann waren wir am „Point of no Return“ angelangt: Die Premiere stand kurz bevor. Werden genug Zuschauer den Weg zur Neumühle finden? Wird ihnen das freche Spiel im Athener Wald gefallen und werden sie davon berichten, so dass noch weitere Gäste kommen? Wird uns nach einer knapp vor dem Regenguss geschafften Generalprobe das Wetter gnädig bleiben? Wird das Stück auch bei der Presse gut ankommen? Werden sich unsere Gastgeber mit dem neuen Bühnenkonzept anfreunden können? Was bringt uns Corona? Bange Fragen und zuletzt viele positive Antworten.

Viele, viele Zuschauer fanden den Weg zu uns und in lauen Sommernächten, bestens ausgeleuchtet von unserem Team in der Technik, folgten sie fasziniert und begeistert dem Liebeswerben der Paare auf der Bühne, lachten mit dem frechen Puck über „diese Sterblichen“, wenn er über die Bühne irrlichterte und freuten sich auf die Handwerker, wenn sie sich wieder aufmachten, sich den Weihen der hohen Kunst hinzugeben. Dass auch die Action nicht zu kurz kam, lag an den spannenden Kampfszenen, die so bei Shakespeare zwar nicht vorgesehen sind, die mir aber für das Verständnis dieses Stückes als besonders wichtig erschienen, toll in Szene gesetzt durch die Choreografie von Lutz. Unser neues Bühnenkonzept fand große Akzeptanz: Die Akustik ließ selbst auf den hinteren Plätzen nicht zu wünschen übrig und auch das Sichtfeld auf die Bühne war von allen Plätzen frei. Das Wetter war optimal, nicht zu heiß – nicht zu kalt, sodass sich an den Aufführungstagen die Plätze erfreulich füllten und das Herz unseres Kassierers höher schlagen ließen. Und schlussendlich: Das Coronavirus hat uns während der Aufführungen verschont, kein noch so kleiner Ausfall, und die Pläne B und C für einen solchen Fall konnten getrost in den Schubladen bleiben.

Danach konnten wir gemeinsam mit vielen Gästen fachsimpeln oder einfach nur einen schönen Sommerabend ausklingen lassen, nicht zuletzt dank der vielen tollen Helfer beim Service. Unsere Vorsitzende hat wahrlich ihre Feuertaufe gut bestanden.

Und das Fazit von alledem: Das Stück ist mir noch lieber geworden als es mir schon vorher war, weil „meine Leute“ es auf der Bühne zum Leben erweckt haben. Mehrfach Standing Ovations geben uns hier recht, dass es nicht nur uns sondern auch den Zuschauern gefallen hat und die vielen glücklichen Gesichter, in die ich jeden Abend nach der Aufführung sehen durfte, zeigen mir, dass dieses Erlebnis auch meine Darsteller und Helfer im positivsten Sinne geprägt haben. Kein Wunder, dass auch ich, trotz der wirklich anstrengenden Tage und Wochen, meist mit einem glücklichen 360°-Grinsen nach Hause ging.

„Give me yours hands, if we be friends” – Ja, das Publikum gab uns seine Hände, seinen Applaus und seine Zuneigung und so haben sie uns ebenfalls einen Sommernachtstraum beschert.

Sommernachtstraum auf der Neumühle

Ein Sommernachtstraum

Ein Sommernachtstraum auf der Neumühle

Das theater am bach ist wieder auf der Neumühle. Ganz im Stile Shakespeares natürlich unter freiem Himmel und dieses Jahr mit einer an Shakespeare angelehnten Bühnenkonstruktion. Ab dem 22. Juli verwandeln wir die Neumühle in einen Sommernachtstraum.

Irrungen und Wirrungen der Liebe

Doch worum geht es im Sommernachtstraum? Im Prinzip um Irrungen und Wirrungen der Liebe. Die freiheitsliebende Amazonenkönigin Hippolyta wird vom athenischen König Theseus im Kampf besiegt. Ihre Freiheit muss sie ihm hergeben, doch nun kämpft er um ihre Liebe. Doch nicht nur um die Liebe kämpft Theseus, er muss er einen Zwist seiner Untertanen schlichten. Egeus, ein Adeliger aus Athen hat seine Tochter Hermia dem jungen Demetrius versprochen, doch liebt Hermia den ebenso jungen und hübschen Lysander und will deshalb ihrem Vater nicht gehorchen. Ihre Freundin Helena hingegen hat sich rettungslos in Demetrius verliebt, der sie aber nicht beachtet. Theseus gestrenges Urteil lautet: Hermia muss den Demetrius heiraten oder sie ist des Todes. In dieser verzweifelten Lage flüchten Hermia und Lysander in den Wald, verfolgt von der unglücklichen Helena und dem eifersüchtigen Demetrius.

Gleichzeitig zerstreitet sich in eben diesem Wald der Herr der Waldgeister Oberon mit seiner Gattin Titania. Oberon sinnt auf Rache an seiner ebenso schönen wie eigenwilligen Frau und macht dafür den chaotischen Waldgeist Puck zu seinem Komplizen. Und um die Zahl der Akteure, die sich im zauberischen Wald des Oberon einfinden, vollzumachen, beschließt eine Gruppe von Handwerkern aus Athen, ihr Theaterstück zu Ehren der Hochzeit des Theseus und der Hippolyta ebendort zu proben. Puck, Oberons treuer, zugleich aber auch unzuverlässiger Gefährte, bringt mit einer Zauberblume und anderen Hexereien ziemliche Unordnung und Verwirrung in die gesamte Gesellschaft. Die zivilisierten Athener werden von der ursprünglichen und archaischen Macht des Waldes in ihren Bann gezogen und die braven Handwerker wissen nicht, wie ihnen geschieht, als der Star ihrer Truppe im wahrsten Sinne des Wortes zum Esel wird. Und auch die Waldgesellschaft selbst wird Opfer von Zauberei und Schabernack, wie Titania am eigenen Leib erfahren muss. Nach vielen Verwirrungen und Streitereien gelingt es jedoch, alle Paare einem Happy End zuzuführen.

Abtauchen in eine Fantasiewelt

Der Sommernachtstraum ist neben dem „Sturm“ eines der Werke Shakespeares, das fast ausschließlich in einer Fantasiewelt spielt und in dem sich normale Menschen plötzlich einer für sie fremden Welt ausgesetzt sehen, in der sie allerlei zauberischen Wesen begegnen und ihre eigene Existenz in Frage gestellt sehen. Anders jedoch als im eher düsteren „Sturm“ ist hier die Grundstimmung heiter und fröhlich. Selbst der boshafte Puck mit seinen Missetaten wirkt eher freundlich und neckend. Der Sommernachtstraum ist also im besten Sinne des Wortes eine hochkarätige Komödie reinsten Wassers mit einem ordentlichen Schuss Sexappeal.

Aufführungen sind am Freitag, 22. Juli, Samstag, 23. Juli, Mittwoch, 27.Juli, Freitag, 29. Juli sowie Samstag, 30. Juli jeweils um 20 Uhr und am Sonntag, 24. Juli und 31. Juli jeweils um 17.30 Uhr. Karten gibt es zu 20 Euro und 15 Euro ermäßigt bis 16 Jahre im Vorverkauf bei Buch und Tee, Elz sowie Galerie auf der Treppe, Limburg sowie im Onlineshop

25 + 2 Jahre tab

1995 wurde das theater am bach gegründet und gerne hätten wir dies 2020 gefeiert. Doch dies war nicht möglich. Am Sonntag haben wir die Feierlichkeiten nachgeholt und „25 + 2 “ Jahre tab gefeiert.

Aus der Begrüßungsrede: Doch was bedeuten 25 Jahre Theaterverein? Es ist ein recht junger Verein, wenn ich auf andere Vereine hier im Landkreis schaue. Wären wir jetzt ein junger Erwachsener, hätten wir eventuell gerade die Ausbildung oder das Studium beendet und versuchen, auf eigenen Beinen im Leben zu stehen. Diese Beschreibung trifft unseren Verein jedoch nicht. Vielmehr sehe ich es wie in einer Ehe. Nach 25 Jahren feiern wir Silberhochzeit, haben einige Höhen und Tiefen überstanden und vertrauen aufeinander, weil wir wissen, was wir haben.

Wir sind fest in der Gemeinde Elz sowie in der Region verankert und bereichern mit unserer Arbeit das gesellschaftliche Leben vor Ort. Zum einen binden wir alle Generationen in unsere Arbeit ein, Theaterinteressierte verschiedenen Alters kommen in den Austausch miteinander. Zum anderen begeistern wir mit unseren Stücken Jung und Alt. Teilweise haben wir schon die dritte Generation von Theatermitgliedern in unseren Reihen.

Mir gefällt jedoch am besten der Blick auf Filme und Musik, die 1995, als das theater am bach gegründet wurde, auf die Leinwand kamen und im Radio liefen. Wenn ich euch diese jetzt nenne, dann versteht ihr mich bestimmt. 1995 liefen Filme wie James Bond 007 -Goldeneye oder Stirb langsam-Jetzt erst recht, wir fieberten mit Apollo 13 und Braveheart oder amüsierten uns mit Toy Story. Und wer hat nicht heimlich Back for good von Take that mitgesungen, All I wanna do von Sheryl Crow oder Sie ist weg von den Fantastischen Vier? In meinen Augen sind das Klassiker und Klassiker sind auch bei uns stets Programm. Zahlreiche Klassiker, alte und auch neue, brachten wir zahlreichen Besuchern dar – wie der Jedermann von Hofmannsthal, Stücke von Moliere oder auch Shakespeare.

Ehrungen

Wir haben die Feierlichkeiten genutzt, um Danke zu sagen bei einigen verdienten Mitgliedern, welche bereits von Anfang an dabei sind und den Verein mit gegründet sowie mitgestaltet haben. Hans Schilling, Vorsitzender vom Landesverband Rheinland-Pfalz überreichte die silberne Ehrennadel des Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) für 25 Jahre Engagement an Holger Hastrich, Petra Sander sowie an Alexandra Blättel, ihre Tochter nahm die Nadel in Vertretung an, da Alexandra gesundheitlich nicht anwesend sein konnte. Zudem bekam Karl Schäfer die Verdienstmedaille für sein besonderes Engagement verliehen, da er und seine Familie uns immer wieder die Neumühle als Spielort zur Verfügung stellen.

Ein Dank geht an die Ehrengäste, welche lobende Worte für den Verein fanden und unsere wichtige Rolle in Elz und der Region unterstrichen. Unser Dank geht an Landrat Michael Köberle, Bürgermeister Horst Kaiser, die Landtagsabgeordneten Joachim Veyhelmann und Tobias Eckert sowie die Gemeindevertreter aus Elz.

Einakter für Zwischendurch

Damit es bei den vielen Reden nicht zur trocken wurde, gab es zwischendurch Einakter präsentiert. Die junge bühne zeigte „Breaking News“ mit sehr lustigen Nachrichtenüberschriften, einstudiert von Lutz Lachnit.

Und das Satzzeichen so ihre ganz eigene Persönlichkeit haben, zeigten die Erwachsenen in „Die Rede der Satzzeichen“, einstudiert von Genia Gütter.

Die Akademische Feier war ein gelungener Auftakt für unser Theaterjahr und wir freuen uns auf alles, was da kommt.

Im letzten Jahr konnten wir uns nur virtuell von unserem langjährigen Vorsitzenden Jörg Schmidt verabschieden, welcher nach 15 Jahren sein Amt zur Verfügung stellte. Eine persönliche Verabschiedung holten wir jetzt nach und bedankten uns für sein Engagement für den Verein. Wir freuen uns, dass sein Herz weiterhin für das Theater brennt, denn im Sommer steht er auf der Bühne und ist Teil des Freilichtstückes.

Geblitzte Weihnachtsmänner

Fünf junge Darsteller der jungen bühne haben seit den Herbstferien zusammen mit Lutz Lachnit einen kleinen weihnachtlichen Einakter einstudiert. Aufgrund der aktuellen Situation fand eine Vorführung nur vor den Eltern statt.

In dem Stück „Blitzer“ sind drei Weihnachtsmänner nicht nur dabei, Geschenke zu verteilen. Sehr gerne machen sie auch ein Wettrennen um die Wolken herum. Leider geraden sie in eine Polizeikontrolle, welche die drei mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt hat. In der 50er -Zone wurden sie mit einer Geschwindigkeit von 130 km/h geblitzt.

Werden sie nun zum Schlitten putzen degradiert? Dürfen sie nie wieder Geschenke verteilen, sondern müssen im Hintergrund Dienst leisten? Oder gelingt es den dreien, die Polizei mit einem Geschenkesack zu bestechen? Ein lustiger Einakter, viel Spaß dabei.

Frau Müller muss weg!

Nach unseren ersten „kleineren“ Auftritten dieses Jahres folgt mit „Frau Müller muss weg“ auch endlich wieder ein neues großes Theaterstück im Bürgerhaus Elz. Bei dieser eigenen Interpretation des bekannten Theater- und Kinoerfolges, werden keine Lachmuskeln geschont. Das Stück ist für Jung und Alt. Dabei ist es egal ob man sich mit dem Schulwahnsinn als Elternteil, als SchülerIn oder als LehrerIn identifizieren kann.

Alle Informationen zu den Aufführungsterminen und dem Vorverkauf findet ihr auf dem unten stehenden Plakat. Erzählt es gerne weiter und bringt Freunde und Familie mit, bei uns ist jeder herzlich willkommen. Wir freuen uns sehr darauf euch wieder bei uns begrüßen zu dürfen!

Schön wieder auf einer Bühne zu stehen

Nach eineinhalb Jahren standen einige Darsteller vom theater am bach wieder auf der Bühne und es war ein tolles Gefühl.

Passend zur Foodtruck-Meile auf dem Elzer Rathausplatz nahm sich die Improvisationsgruppe rund um Regisseurin Genia Gütter dem Thema an und begegnete dem Thema Essen und Trinken auf geschichtliche und literarische Weise. „Der größte Trieb der Menschheit ist die Selbsterhaltung. Ein wesentlicher Bestandteil der Selbsterhaltung erfreut sich größter Freuden und sinnlichen Genusses.“ Dabei ist es egal, ob der Braten auf der Zunge zergeht oder es sich um französische Madleines handelt.

Dabei warfen die Darsteller einen kritischen Blick auf die Geschichte. Beim Volk der Israeliten, die die „Fleischtöpfe der Sklaverei“ für Fische verließen. Vom Philosophen Platon über Berthold Brecht oder Marcel Proust ging es bei allen berühmten Dichtern schonmal um das leibliche Wohl.

Bei all dem durfte auch nicht die Diskussion um Vater-, Mutter- oder Elternland leben oder um sie/er/ es. Nicht immer lief es da politisch korrekt ab, doch alles halb so schlimm, denn alles schmeckt am Ende besser, wenn eine Zutat nicht vergessen wird: „Aber bitte mit Sahne!“

Nach langer Zeit ohne Auftritte freut es uns, dass wir so langsam wieder ins Proben kommen und falls nichts dazwischen kommt, noch einige Termine in diesem Jahr vor uns haben. Ihr dürft gespannt sein. Erstmal ein Danke an Diamond Media Events, welches uns die Möglichkeit gab, beim Foodtruck auf der Bühne zu stehen.

Die Goldhochzeit

Was für ein verrücktes Jahr! Eigentlich sollte die Goldhochzeit von Tante und Onkel groß gefeiert werden. Die ganze Sippschaft hat sich darauf gefreut, denn dann gibt es immer gutes Essen. Doch durch Corona ist dies nicht mehr möglich.

Dennoch soll den beiden Jubilaren ein schöner Tag organisiert werden. Und da ein persönliches Treffen nicht möglich ist, steigt die Familie auf eine Videokonferenz um. Mit welchen Hürden sie kämpfen muss und ob das mit dem Jubiläum am Ende klappt, könnt ihr im Einakter „Die Goldhochzeit“ erleben.

Mit diesem Video möchten wir uns für dieses Jahr verabschieden. Wir wünschen Euch und Euren Familien frohe, besinnliche Weihnachten sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr! Wir freuen uns sehr, uns im neuen Jahr wieder vor Ort zu begegnen.

Spendenübergabe bei der NASPA Hadamar

Corona geht auch am theater am bach nicht ohne Spuren vorbei. Im Jubiläumsjahr mussten wir zweimal geplante Veranstaltungen absagen.

Umso mehr freut es uns, dass wir Unterstützung aus der Region erhalten und sagen Danke für eine Spende von der NASPA Hadamar.

25 Jahre sind wir im September alt geworden und mit mehren Veranstaltungen der unterschiedlichen Genres wollten wir dies feiern sowie die Vielfalt unserer Arbeit zeigen. Doch dann kam alles anders. Also haben wir erstmal alle geplanten Veranstaltungen abgesagt. Als im Sommer die Zahlen runtergingen, waren wir uns schnell einig, dass wir den Menschen ein kulturelles Angebot machen wollen. In kleiner Besetzung begannen wir mit den Proben zu „Frau Müller muss weg“, welches im November Premiere feiern sollte.

Zwei Wochen vor der Premiere mussten wir auch dieses Stück absagen. Und planen können wir derzeit nicht. Dies ist für den Verein, für den Zusammenhalt, aber auch für die Gesellschaft selbst nicht einfach, wenn Kultur nicht möglich ist.

Umso mehr freuen wir uns in dieser Zeit, wenn wir finanzielle Unterstützung erhalten. Daher geht unser herzlicher Dank an die NASPA Hadamar, von der wir für unsere Arbeit eine Spende von 500 Euro erhielten. Ebenfalls bedanken wir uns bei den Elzkrainern, welche uns von ihren Einnahmen zur Kirmes 200 Euro für die Jugendarbeit spendete und wir sagen Danke bei der Volksbank Elz für 250 Euro Spende unserer Arbeit.

Ebenso bedanken wir uns bei der Gemeinde Elz und dem Landkreis Limburg-Weilburg, welche die Vereine in diesen Zeiten unter die Arme greifen. Wir sind nicht weg und machen weiter! Sobald es uns möglich ist, machen wir euch ein kulturelles Angebot und nehmen euch wieder mit ins Theater.

Das tab ist wieder on stage und „Frau Müller muss weg“!

Zu unserem großen Bedauern müssen wir die Veranstaltung absagen. Derzeit ist es uns nicht möglich, Theater zu spielen. Bleiben Sie gesund und wir hoffen auf das neue Jahr.

Die antiautoritäre Mutter wird zur victorianischen Gouvernante; Papa, sonst der beste Freund seiner Kinder, zum häuslichen Despoten; das Familienleben ist auf den Kopf gestellt; kurz: Es herrscht blanke Panik und Entsetzen. Was ist passiert? Droht der Familie das wirtschaftliche Aus, lassen sich die Eltern scheiden, müssen alle auswandern?

Nein, die Antwort ist viel einfacher und zugleich viel schlimmer: Der hoffnungsvolle Nachwuchs ist in der vierten Klasse und soll auf die höhere Schule und das kann selbstverständlich nur heißen: Gymnasium.

So viel steht für die ambitionierten Eltern fest. Leider zeigen die Leistungen der lieben Kleinen ein ganz anderes Bild, und ja, auch die Lehrerin Frau Müller meint, Haupt- und Realschulen seien auch gute Bildungseinrichtungen für das eine oder andere Kind.

Klar, dass die Eltern bei so viel pädagogischer Inkompetenz zum entschlossenen Gegenschlag ausholen. „Frau Müller muss weg“, ist die Devise, unter der der Elternabend steht, auf dem man besagte Pädagogin feuern möchte. Doch die erweist sich als widerstandsfähiger, als es die Eltern dieser temporeichen Komödie erwartet haben.

Der Elternabend, dessen Ziel zunächst so einfach zu erreichen schien, entwickelt sich ganz anders als gedacht und offenbart auf amüsante Weise und in pointierten Dialogen, was „faul ist im Staate Dänemark“, sprich: Bildungspolitik, Erziehungsmethoden, Helikoptereltern, und Burnout. Bis zum überraschenden Ende fliegen die Fetzen und so manch braver Bildungsbürger offenbart den Urmenschen in sich, bei dem alle Höflichkeit und Bildung aufhört, wenn es um die eigene Brut geht.

Das Theaterstück von Lutz Hübner ist eines der zurzeit meistgespielten Werken auf deutschsprachigen Bühnen und es spricht uns alle an, denn jeder war mal auf der Schule und viele haben leidvoll erfahren, wie es auf einem Elternabend zugehen kann und ein paar sind Lehrer, -pardon: Lehrer*innen.

Mit einer gehörigen Portion Frechheit und psychologischem Blick nimmt Hübner die Schwächen von Eltern und Lehrern und des Bildungssystems auf die Schippe, ohne jedoch den Figuren ihre Würde zu nehmen.

Die rund eineinhalb Stunden pralles bundesdeutsches Leben mit viel Liebe zum sprachlichen Detail, mit schnellen Wechseln von einer  irrwitzigen Situation zur nächsten und mit liebevoll gestalteten Charakteren füllen nicht nur Theater vom Hamburg bis München. Das Stück wurde auch sehr erfolgreich und mit Anke Engelke, Ken Duken und Justus von Dohnanyi prominent besetzt verfilmt.

Das TAB bringt diesen turbulenten Elternabend, auf dem sich mehr als ein Elternteil demaskiert,  coronagerecht und frech inszeniert auf die Bühne mit einem kleinen, aber feinen Ensemble und freut sich, wenn dieses aktuelle, komödiantische und zugleich durchaus kritische Stück nach langer kulturellen Pause wieder Freunde der guten Unterhaltung ins Bürgerhaus Elz zieht. Ein vergnüglicher Abend ist mit „Frau Müller muss weg“ auf jeden Fall garantiert.